Kirchenmusik

Im volkstümlichen Sprichwort: „Gesang ist doppeltes Gebet“, spricht sich ein intuitives Bewusstsein dafür aus, dass Kult und Liturgie wesensgemäß nach einer musikalischen Gestalt verlangen. Der heilige Bischof und Kirchenlehrer Ambrosius von Mailand (+397) sagt sogar: Christus in Ecclesia cantat – Christus singt in der Kirche. Christus, als der eigentliche Träger der Liturgie der Kirche, singt in ihr im Heiligen Geist das Lob des Vaters.

Wo heute die überlieferte Römische Liturgie gepflegt wird, muss auch das liturgische Bewusstsein von Wert und Würde der Kirchenmusik erweckt werden. Die Liturgie ist in außerordentlicher Weise der Ort und Rahmen, in den die kirchenmusikalischen Schätze der Jahrhunderte hineingehören. Sie ist, recht verstanden, ein heiliges Spiel – theatrum sacrum. Die überlieferte Liturgie ist das ureigene Forum werkgetreuer „Aufführung“ dieser Kompositionen und inspiriert auch heute zeitgenössische Kompositionen, wenn sie für die Liturgie tauglich und zu ihr zugelassen werden sollen.

Der soliden Pflege der Kirchenmusik kommt daher als echt liturgischer Dienst eine bewusst betonte Vorrangstellung zu. Das sonn- und feiertägliche Hochamt wird möglichst als Missa Cantata mit Gregorianischem Choral gefeiert, ist er doch der der Römischen Liturgie eigene Gesang, wobei die Gläubigen die ihnen zukommenden Teile der Messe im Wechsel mit der Choralschola oder dem Kantor singen. Nach Möglichkeit führt die Schola ihrerseits das Proprium aus, das sie gregorianisch singt oder wenigstens psalmodiert. Auch findet der im deutschen Sprachraum gewachsene Schatz an muttersprachlichen Kirchenliedern seinen Platz im liturgischen Vollzug, ohne dabei den gregorianischen Choral zu ersetzen oder gar zu verdrängen.

Ensemble Sonoritas Innsbruck

Das Ensemble Sonoritas Innsbruck wurde im Herbst 2006 zur musikalischen Gestaltung der überlieferten Römischen Liturgie in Innsbruck gegründet, ist mittlerweile aber auch regelmäßig in Südtirol und Bayern zu Gast. Zur Aufführung gelangen mehrstimmige Sakralwerke aus den verschiedensten Epochen (Renaissance, Barock, Wiener Klassik, Romantik, Moderne). Die Mitglieder bringen sehr viel musikalische Erfahrung mit, die sie u. a. im Extrachor des Tiroler Landestheaters, beim Collegium Vocale Innsbruck oder bei Vocapella Innsbruck sammeln konnten.

Als „harter Kern“ hat sich eine vierköpfige Stammformation von Solisten herausgebildet, die bei Verhinderung einzelner Mitglieder durch Gastsänger vervollständigt wird. Bei orchestralen Aufführungen kann auf weitere Sänger und hervorragende Instrumentalisten - Streicher, Trompeter, Klarinettisten, Paukisten… - aus dem Freundeskreis zurückgegriffen werden.

Werke von Palestrina, Haydn, Mozart und Schubert gehören ebenso zum Repertoire, wie solche von William Byrd oder des zeitgenössischen britischen Komponisten Nicholas Wilton, der sich von diesen Vorbildern zu eigenen Kompositionen geistlicher und liturgischer Werke inspirieren lässt.