Der Begriff Liturgie kommt aus dem Griechischen leiturgía und bedeutet soviel wie „öffentlicher Dienst“. Gemeint ist damit der öffentliche Gottesdienst der Kirche im Unterschied zu privaten Frömmigkeitsübungen der Gläubigen. Als Liturgie wird allem voran die Feier der heiligen Messe bezeichnet. Liturgie ist aber auch die Spendung der anderen Sakramente, das Stundengebet der Kirche sowie die weiteren, im Rituale Romanum enthaltenen Handlungen. Die Autorität der Kirche, die beim Apostolischen Stuhl und nach Maßgabe des Rechtes bei den Diözesanbischöfen liegt, dient im Bereich der Liturgie nicht dazu, neue und andere Riten, die in Spannung und Kontrast zum organisch gewachsenen Gottesdienst der Kirche stehen, zu schaffen, sondern besteht ausschließlich darin, darüber zu wachen, dass die ererbten Riten intakt bewahrt und weiterhin überlieferungsgemäß gefeiert werden.

Der seit apostolischer Zeit in der Stadt Rom entstandene Ritus, der sich zunehmend in der gesamten Lateinischen Kirche verbreitet hat, entfaltete sich kontinuierlich und ohne wesentliche Brüche über die Jahrhunderte zu demjenigen Messritus, wie wir ihn heute im überlieferten Römischen Ritus kennen. Dieser Ritus ist wegen seiner Klarheit ein eindeutiges Bekenntnis zu den Geheimnissen des katholischen Glaubens, in ihm verwirklicht sich in vorzüglicher Weise das alte Prinzip lex orandi, lex credendi (das Gesetz des Betens ist das Gesetz des Glaubens) der katholischen Kirche. Er hat nicht nur unzählige Heilige hervorgebracht, sondern auch die Musik und die Architektur, ja die ganze Kultur des Abendlandes und weit darüber hinaus geprägt.

Mit seinem Apostolischen Schreiben Summorum Pontificum vom 7. Juli 2007 machte Papst Benedikt XVI. diesen überlieferten Ritus Roms (umgangssprachlich auch Alte Messe oder Tridentinische Messe genannt) der Kirche als außerordentliche Form des Römischen Ritus wieder allgemein zugänglich.

In unseren Heimatdiözesen im Bundesland Tirol, in Südtirol sowie im Trentino, wie überall in Europa, findet sich seitdem eine wachsende Schar von Gläubigen zusammen, die gerade in unserer heutigen, für die Kirche besonders turbulenten Zeit, den überlieferten Ritus neu entdecken, ihn als Hilfe auf ihrem Glaubensweg erfahren und ihre Frömmigkeit aus dieser großen Tradition der Kirche speisen möchten. Für nicht wenige Gläubige ist damit der „Alte Ritus“ zum eigentlich „Neuen Ritus“ geworden.

Wir wollen Sie mit unserem Internetauftritt zur Mitfeier der heiligen Messe im überlieferten Römischen Ritus herzlich einladen, damit auch Sie durch diesen Schatz Ihre Beziehung zu unserem Herrn Jesus Christus und seiner Braut, der Kirche, vertiefen und verlebendigen können.

Als erstes, dem Heiligsten Herzen Jesu geweihtes Land besteht eine innige Beziehung zwischen Tirol und diesem Erlöserherzen. Ebenso waltet eine tiefe Beziehung zwischen dem Heiligsten Herzen und dem Altarsakrament. Daher stellen wir auch das Anliegen der überlieferten Liturgie in unserem Land unter die Schirmherrschaft und den besonderen Schutz des Heiligsten Herzens Jesu.